Wer? Ciel Valerious und Amaya Kuran
Wo? Anwesen der Familie Valerious, London
Wann? Längst vergangen ~ 

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"Es ist immer wieder eine Freude Sie zu sehen und mit Ihnen zu tanzen, Ciel. Sie haben sich ganz hervorragend rausgemacht." Ein höfliches Lächeln im Gesicht neigte ich den Kopf, bevor ich mich mit einem Handkuss, einem leisen "Ich weiß..." und einem Nicken empfahl und an der Edelblüterin vorbei schritt.
Ich wusste, es war Tradition, dass ich mit den hohen Damen der edlen Familien tanzen musste, doch diese Säuseleien und hoffnungsvollen Blicke, die man mir auch jetzt - da ich von der Fläche verschwunden war - hinterherschickte waren auf Dauer doch alles andere als meiner Laune zuträglich.
Trotzdem behielt ich das kühle, distanzierte und höfliche Lächeln auf meinem Gesicht während ich hier und da einigen wichtigen Persönlichkeiten zunickte, mich dann jedoch aus der Menge befreite und auf die freie Terrasse trat. Ich hatte diesen Abend noch einiges vor mir. Da gab es noch eine Menge wichtiger Frauen, mit denen Ciel Valerious zu tanzen hatte. Ich seufzte innerlich während ich den Blick in den Nachthimmel richtete.

"Es ist immer wieder anstrengend, nicht wahr?", ich saß auf einer der kleinen Bänke, die auf dem Balkon der Familie Valerious standen, in der Hand einen Drink, an dem ich langsam nippte.
Ein höfliches Lächeln kräuselte meine Lippen, während ich den jungen Mann beobachtete, der soeben auf den Balkon getreten war. Mit einer fließenden Bewegung strich ich die Falten im Kleid glatt und eine Strähne meines blondes, zu einer eleganten Hochsteckfrisur hochgestecktem Haar. Ich hatte mich schon vor einer Weile empfohlen und hatte die Einsamkeit dieses Ortes aufgesucht, um meine Gedanken ein wenig zu ordnen und den sehnsuchtsvollen Blicken der einen oder anderen Familie zu entgehen.

"Ein wenig langweilig auf die Dauer, ja.", stimmte ich zu und wandte mich erst als ich fertig gesprochen hatte zu Amaya Kuran um. Natürlich wusste ich wer sie war, eine Nachkommin der Reinblüterfamilie, mit der meine Familie engen Kontakt und sonstige wichtige Geschäfte pflegte.
Kurz huschte mein Blick über die Vampirin, sie war sehr hübsch, doch wer von den reinblütigen Vampiren war es nicht? Wir waren alle überdurchschnittlich gutaussehend, was zugleich Segen und Fluch war. Nach diesem Abend würden vermutlich wieder zehntausend Briefe an meine Eltern adressiert werden und nach einer Verlobung mit Ciel Valerious gebettelt werden.
Ich wusste um meine Pflichten, trotzdem ging es mir unheimlich gegen den Strich.

Ich stellte mein Glas auf das kleine Tischen neben mir ab und erhob mich. Das Kleid raschelte leise und ich strich es glatt. Es war eng geschnürt und nur meiner eisernen Selbstbeherschung war es zu verdanken, dass man mir nichts ansah, wie sehr es mir gegen den Strich ging. Ich trat neben den Erben der Valerious und sah über die weite Parkanlage, hinter mir konnte ich die anderen edlen Vampire leise tuscheln hören, immer wieder fiel mein oder Ciels Namen. Ich seufzte leise auf.

Ich sah über meine Schulter zu den Vampiren, die hinter uns im Ballsaal standen und uns beobachteten. Innerlich rollte ich die Augen doch nach außen hin war ich ganz der perfekt erzogene Sohn und nickte den Damen höflich zu.
"Ich hoffe, du genießt den Ball vielleicht doch irgendwo.", sagte ich und sah Amaya kurz an, auch wenn ich mir sicher war, dass sie genauso angenervt von dem ganzen Trubel hier war, war diese Frage, auf die ich die Antwort schon kannte, doch Zeichen meines Anstands.

"Ich gebe mein Bestes. Jedoch kann ich die Frage auch zurück geben", es war doch jedes Mal das gleiche Spiel.
Immer die perfekte Maskerade, von Kindbeinen auf beherrscht und nie abgelegt, wenn alle Welt auf dich sah. Wie es wohl war, wenn man sich wirklich gehen lassen konnte? Ich wusste es nicht. Ciel lächelte den Damen zu, die leise kicherten, bis sie sich schließlich in die Haare bekamen, wem denn das Lächeln des Valerious-Erbens nun galt. Ich konnte mir ein leises Schnauben nicht verkneifen. Die jungen und älteren Männer verhielten sich zum Glück gesitteter und bedeckten ihre Aufregung perfekt.